Das perfekte Hochzeitskleid: Weiß oder Blush?

Brautkleid Köln

Wie alles begann

Die Tradition, ein weißes Brautkleid für eine Hochzeit zu tragen, reicht Jahrhunderte zurück. In jenen alten Zeiten war das Brautkleid ein Symbol für Reichtum, Unschuld, Reinheit und Demut. Darüber hinaus schützte die weiße Farbe der Legende nach vor bösen Blicken und schändlichen Worten.

Das traditionelle weiße Hochzeitskleid wurde erst 19. Jahrhundert zum Urtypus des Brautkleides. Am 10. Februar 1840, als Königin Victoria zum ersten Mal ein cremefarbenes Kleid für eine Hochzeit mit Herzog Albert trug, wurde die Tradition des weißen Hochzeitskleides ein fester Bestandteil der westlichen Kultur.

Im Laufe der Zeit änderte sich das Outfit der Braut, der Mode folgend, ständig: Mal waren die Hochzeitskleider weiß und mal bunt, mal üppig und mal enganliegend, mal mit hoher und mal mit niedriger Taille.

Eine Regel galt aber immer und überall unverändert: Das Hochzeitskleid sollte etwas ganz Besonderes sein. Weiß galt deshalb als besonderer Luxus, weil weiße Kleider schwer zu waschen und zu pflegen sind. Wenn die Familie es sich leisten konnte, Geld auszugeben, wurde für ein neues Hochzeitskleid nicht gespart. Wenn nicht, schritt die Braut im schönsten Kleid aus ihrer Garderobe den Gang entlang.

Nach der Traumhochzeit von Queen Victoria wurden ab dem 19. Jahrhundert also Weiß und Creme zu den Hauptfarben der Hochzeitskleider in Europa. Im 20. Jahrhundert waren weiße Brautkleider immer noch maßgeblich. Ab den 1920er und 1930er Jahren kam es jedoch vor, dass Bräute auch mal farbige Kleider trugen, um beispielsweise das Publikum zu schockieren und zu zeigen, dass sie sich nicht um Konventionen scherten.

Lange war es nur bei der ersten Hochzeit möglich, ein weißes Brautkleid zu tragen. Wenn eine Frau wieder heiratete, musste sie ein Kleid in einer anderen Farbe wählen.

 

Brautkleider in aller Welt haben ihre eigenen Besonderheiten in Bezug auf Stil, Farbe und Dekor. Ob Weiß, Blush oder farbig: Jede Kultur hat ihr perfektes Hochzeitskleid.

Hochzeitskleid

Eine türkische Hochzeit gilt als farbenfrohes und einzigartiges Ereignis

Für türkische Frauen ist ein Hochzeitskleid das allererste farbenfrohe und schöne Kleid, das sie tragen. Denn vor der Heirat sollten türkische Frauen nach alter Tradition keine modischen oder hellen Outfits tragen. Deshalb ist die Wahl des Hochzeitskleides für alle Bräute in der Türkei von besonderer Bedeutung.

Traditionelle türkische Brautkleider werden aus hellen und farbenfrohen Stoffen in satten Farben hergestellt. Die beliebteste Farbe für Brautkleider ist Rot. Oft werden Lila, Blau und Pink bei Brautkleidern wunderbar mit dieser Farbe kombiniert.

Seit der Antike trugen Frauen aus den reichsten Adelsfamilien der Türkei lila-rote Brautkleider im Prinzessin Stil. Kleider wurden nach der neuesten Mode dieser Zeit hergestellt. Im Laufe der Zeit lockerten sich diese Regeln und erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts begannen türkische Bräute, auch weiße und milchige Töne zu wählen. Trotz größerer Freiheit bei der Wahl des Brautkleides bleiben aber bis zum heutigen Tag auch traditionelle rote Outfits beliebt.

 

In letzter Zeit sind Brautkleider im Vintage-Stil, geschmückt mit Bändern und Blumen in Weiß und Puder sehr beliebt geworden. Diese Tradition hat ihren Anfang noch im Heidentum.

Hochzeitmode

Drei Haselnüsse für Aschenbrödel

Normalerweise hatte die Braut mehrere Outfits. Das eine sollte auf dem Junggesellinnenabschied getragen werden, das andere während der Hochzeit, und das dritte nach der Vermählung.

Manchmal wurde das Kleid, das das Mädchen vor der Hochzeit trug, in Schwarz gefertigt. Dies symbolisierte die Trennung der Braut von der alten Familie und ihrem alten Leben. Nach der Hochzeit trug die frischgebackene Braut ein strahlendes Sommerkleid. Dies stand für die Freude, mit der das Mädchen in ihr neues Leben eintrat. Das schönste Outfit wurde für den zweiten Hochzeitstag aufbewahrt, wobei oft dunkle, satte Farbtöne gewählt wurden. Die Stickerei auf dem Sommerkleid diente als Talisman, daher wurden die Muster sorgfältig ausgewählt.

In letzter Zeit ist ein verspielt-romantischer Look bei Hochzeiten wieder sehr beliebt. Immer mehr Brautkleider gehen vom klassischen Weiß hin zu einem zarten Puderrosa: Blush, wie die Trendfarbe heißt, kommt vom Englischen Wort „to blush“ für „erröten“ – und soll an die sanft geröteten Wangen einer Frau erinnern. Ein Vintage-Hochzeitskleid in Blush sorgt nicht nur für einen märchenhaften Prinzessinnenlook, sondern schmeichelt dem Teint meist auch mehr als strenges Weiß.

Der Kopfschmuck der Braut hat sich offenbar aus einem einfachen Blumenkranz entwickelt, der in der Antike den Kopf des Brautpaares schmückte. Eine andere Interpretation waren breite Bänder, die am Kopf gebunden wurden, oder mit Blumen verzierte Reifen.

Hochzeitkleid

Märchenhochzeit wie in Bollywood-Filmen: Der Sari – das indische Hochzeitskleid

Die farbenfrohe Kultur Indiens zieht Menschen aus der ganzen Welt in ihren Bann. Auch im Zeitalter der Globalisierung bewahrt das Land seine kulturelle Identität und sein traditionelles Erbe. Selbst in modernen Großstädten bevorzugen viele Inder auch heute eine Nationaltracht gegenüber westlicher Alltagskleidung. Das heißt: Sari für die Damen, und einen Chevrani für die Herren.

Die traditionelle Farbe des Hochzeitssaris ist Rot, denn dies bedeutet Freude und Liebe zwischen den Liebenden. Die zweite Hauptfarbe des indischen Hochzeitsgewandes ist Gold und symbolisiert Wohlbefinden, Wohlstand und Reichtum einer jungen Familie.

Der westliche Einfluss hat einige Anpassungen am indischen Hochzeitskleid vorgenommen: Einige Mädchen tragen anstelle des klassischen roten oder grünen Saris, der mit einer breiten bestickten Bordüre verziert ist, Kleidung in anderen Farbtönen und Modellen, die den europäischen Stilen nahekommen. Trotz dieser Veränderungen gelingt es indischen Jungvermählten noch immer, die einzigartigen Merkmale ihrer Kultur zu bewahren.

 

Brautmode ist vielfältig und spannend.

Unzählige Kulturen haben ihre eigenen Bräuche und Traditionen: Während in westlichen Kulturen klassischerweise in Weiß geheiratet wird, ist in östlichen Teilen der Welt Rot die vorherrschende Farbe des Brautkleides. Bis heute gilt aber nur eine Regel: Das Hochzeitskleid ist etwas ganz Besonderes für jede Frau. So kann man sich immer wieder neu inspirieren lassen.

Hochzeitskleider Köln

Original text: https://natalis-brautmode.de/mode-news/
Überarbeitung des Originaltexts von Nadine Zwingel

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